Im Rahmen der Arbeitsgruppe Sport und Menschenrechte hat die fairplay Initiative – mit Unterstützung von österreichischen Sportverbänden – einen Leitfaden zu Menschenrechten und sozialer Nachhaltigkeit bei Sportgroßveranstaltungen entwickelt.
Die öffentliche Kritik an Sportgroßereignissen ist unüberhörbar geworden. Inhumane Arbeitsbedingungen auf WM-Baustellen, Zwangsumsiedlungen oder die Einschränkung von Meinungs- und Versammlungsfreiheit in den Austragungsländern sowie der Ausschluss breiter Bevölkerungsschichten vom „Sport-Spektakel“ sind unvereinbar mit den Regeln und Werten des Sports. Aufgrund seiner gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung und seiner inklusiven Potenziale ist die Sportbewegung gefordert, beim Respekt der universellen Menschenrechte voranzugehen – im Rahmen von Sportgroßereignissen, aber auch auf Vereinsebene.
Der organisierte Sport wird sich seiner Verantwortung immer mehr bewusst. Die vom IOC verabschiedete Agenda 2020 bietet die Grundlage, um bei künftigen Olympia-Vergaben Menschenrechte und gerechte Arbeitsbedingungen einzufordern. Mit dem Bericht des Harvard-Professors John Ruggie hat die FIFA Maßstäbe gesetzt, um die Menschenrechte von all jenen zu respektieren, die im Einflussbereich der FIFA stehen – Arbeiter_innen, lokale Gemeinschaften genauso wie Fußballer_innen.
Das Ziel dieses Leitfadens ist es, über Menschenrechtsrisiken bei der Planung und Durchführung von Sportgroßveranstaltungen zu informieren und Input zu geben, wie soziale Nachhaltigkeit bei Sportevents und in Sportorganisationen umgesetzt werden kann. Der Leitfaden beschreibt die Rolle der verschiedenen Sportakteure, wenn es darum geht, Menschenrechtsverletzungen zu vermeiden – von den Verbänden, über die Athlet_innen und Sponsoren bis zu den Fans und Medien.
Der Leitfaden soll dazu beitragen, dass die Wahrung von Menschenrechten im Sport von einem Randthema ins Zentrum rückt. Ziel ist es, die österreichische Sport-Community für die umfassende Verwirklichung der Menschenrechte im und durch Sport zu mobilisieren. Der heimische Sport kann auf diese Weise ein Beispiel für vorbildliche Menschenrechts- und Nachhaltigkeitsstandards werden.
Online-Version (pdf): hier.
Die barrierefreie Version für Menschen mit Sehbehinderung (pdf): hier.
Bestellung gedruckte Version (Handbuch): Martin Kainz | kainz@vidc.org